Bermeo, ein Fischerdorf als Vorort
Während unserer Städtereise in Bilbao entschieden wir uns spontan der baskische Atlantikküste einen Besuch abzustatten. Da wir auf unserer Metrokarte noch Guthaben verfügen, geht es mit der U-Bahn bis zur Endstation der Linie 4: Bermeo, ein kleines Fischerdorf als Vorort von Bilbao. Ein durch die ehemalige Werft wichtig gewordene Ort am Golf von Biskaya. Die vielen farbigen Wohnhäuser wirken für Touristen sehr einladend, doch (wie erwartet) ist hier sonntags nicht viel los. So geht es zum Tourismusbüro um Infos zur Region einzuholen – insbesondere zur Kirche San Juan de Gaztelugatxe, die rund 8km von Bermeo entfernt ist.
Kreuzweg auf einem Felsen im Atlantik: San Juan de Gaztelugatxe
Im Office für Touristen erfahren wir, dass am Sonntag kein Bus zum gewüschten Ziel fährt (und unter der Woche sowieso nur im zweistunden Takt). Dennoch war der Besuch bei der freundlichen Dame sehr lohnenswert: Mit geografischer Karte in der Hand können wir den Nachmittag genau durchplanen. So geht es mit einem Taxi zum touristischen Pilgerort – Kostepunkt etwas weniger als 20 Euro. Der Abstieg zum Meer und Aufstieg zur Kirche San Juan de Gaztelugatxe dauert vom Parkplatz rund 45 Minuten. Es ist Sonntag, dass wir nicht alleine sein werden wussten wir bereits im Vorfeld. Dennoch war ich ziemlich verblüfft ab der Anzahl Touristen. Aber irgendwie ist es auch verständlich: Die Kapelle auf dem Meeresfelsen wirkt ein bisschen aus einem Märchen, und die Küstenlandschaft ist einfach atemberaubend. Während den vielen Jahrhunderten hat San Juan de Gaztelogatxe viele Schlachten und Brände erlebt. Man geht davon aus, dass der erste Bau auf diesem Felsen vom IX. Jahrundert stammt. Der letzte Wiederaufbau war nach einem Brand im Jahr 1983. Wer entlang dem Kreuzweg den Felsen erklimmt und bei der Kirche ankommt, sollte unbedingt die Kirchglocke dreimal läuten lassen: Das bringt angeblich Glück.
Kleine Küstenwanderung bis zum Strand von Bakio
Nach dem umgekehrten Abstieg zum Meer und Aufstieg zurück zum Parkplatz geht es zu Fuss weiter Richtung Baiko. Bei angenehmen, ja sogar heissen Temperaturen sind wir froh um den erfrischenden Meereswind. Die kleine stündige Wanderung führt zum längsten Sandstrand an der Biskayaküste. Dieser Küstenabschnitt ist besonders für Badeferien, oder aber bei den Surfer und Stand-Up-Paddler ein sehr beliebter Spot. Wir geniessen hier den Strand lieber mit Kalimotxo in der Hand, bevor es mit dem Bus zurück nach Bilbao geht. Glücklich, voller Sand und mit klebriger Haut vom Meer. Ein Hoch auf das Baskenland!