Chaotisches Mandalay, mit pagodenreicher Umgebung

Schlechtes Wetter, schlechte Stimmung. Genau dies ist mir in Mandalay passiert, die zweitgrösste Stadt von Myanmar. Aber zum Glück gibt es in der Umgebung Sehenswürdigkeiten, die immer sehenswert sind.

Wenn das Wetter nicht mitspielt, wird Dir die Stadt auch nicht wirklich gefallen. Genau dies ist mir in Mandalay passiert, die zweitgrösste Stadt von Myanmar. Aber zum Glück gibt es in der Umgebung schöne Sehenswürdigkeiten, die auch bei schlechtem Wetter durchaus sehenswert sind.

Ankunft in Mandalay: Erster richtiger Regen

Nach einer langen, kalten und nächtlichen Busfahrt von Bago nach Mandalay begrüsste mich zum ersten Mal auf meiner Reise so richtig schlechtes Wetter. Schon beim Ausstieg des Cars regnet es wie aus Kübeln. Und dieses mürrische Wetter wird mich in den nächsten zwei Tagen in der zweitgrössten Stadt von Myanmar fortan begleiten.

Die ehemalige Königsstadt von Myanmar ist für viele Touristen auf dem Pflichteheft fett angestrichen. Schon nur wegen der idealen Lage, als Umsteigemöglichkeit nach Bagan oder in Richtung Inle-Lake. Aber natürlich auch auf Grund des königlichen Palasts und den hunderte Pagoden, verteilt in der ganzen Region.

Mandalay lässt mich nicht ganz kalt. Und auch alle Reisende, die ich auf meiner Reise kennenlerne, berichten immer wieder: Entweder man liebt, oder man hasst diese Stadt.

Die zweitgrösste Stadt wirkt auf mich viel chaotischer, weniger charmevoll als Yangon. Als Fussgänger hat man hier praktisch keine Möglichkeiten, sich durch den dichten Verkehr frei und vor allem gefahrenlos zu bewegen. Auf den ersten Blick wirkt hier vieles abschreckend.

Immerhin gibt es hier – im Gegensatz zu Yangon – günstige Tuk-Tuks, die einem an den gewünschten Ort bringen. Und die Orientierung in der Stadt ist wie im Downtown von Yangon ziemlich einfach, dank den durchnummerierten Strassen.

Übrigens, noch ein kleiner Tipp für Kaffee Liebhaber: Im Nova Coffee, in der 37th Street (zwischen 79th & 80th Street), gibt es echt leckeren Kaffee, so schön nach europäischem Style. Mit viel Milchschaum und netten Desserts. Und das WiFi funktioniert einwandfrei. Ein idealer Ort, für einen regnerischen Tag bei Kaffee und Kuchen zu überbrücken.

Sightseeing Mandalay: Die Sehenswürdigkeiten der Stadt

Natürlich gibt es auch in Mandalay eine grosse Anzahl an verschiedene Tempeln und Pagoden. Die wahren Sehenswürdigkeiten von Mandalay sind:

Kuthodaw Pagode

Über 700 weisse, symmetrisch angeordnete Stupas umringen den eigentlichen goldenen Tempel: Das ist das Markenzeichen der Kuthodaw Pagode, im Nordwesten von Mandalay.

Diese Anordnung von kleinen, weissen „Pyramiden“ wirkt sehr eindrücklich.  Durch die Inschriften auf den Marmorplatten dieser Stupas, ist die Kuhodaw Pagode auch etwa als „grösstes buddhistisches Buch der Welt“ bekannt.

 

Manadalay Hill

Wie es der Name schon verrät, ist der Mandalay Hill ein Hügel oberhalb der Stadt, mit bester Aussicht auf die ganze Region – wenn denn die Sicht nicht durch das Wetter getrübt wäre.

Aber auch so: Der „Güsche von Mandalay“ ist ganz klar eines der Highlights der Stadt. Wäre sicher auch ein toller Ort, um den Sonnenuntergang zu bestaunen.

Den Hügel kann man natürlich zu Fuss (etwa 45 Minuten), mit einem Motorrad oder mit einem Taxi erreichen. Dieser würde aber nicht in Myanmar liegen, wenn es auf seiner Spitze keine Tempelanlage zu bewundern gäbe.

Funfact: Die ziemlich grosse Pagode ist übrigens der erste Tempel den ich gesehen habe, der mittels Lift und/oder Rolltreppe begehbar ist. Auch hier kommt man also langsam aber sicher in das 21. Jahrhundert an…

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Der ehemalige Königspalast

Als Stadt in der Stadt wirkt das Viertel des ehemaligen Königspalast von Mandalay.

Das ganze Quartier ist von einer Stadtmauer umgeben, und vor dieser Mauer liegt ein 50 Meter breiter Fluss – genau wie man sich eine Stadt im Mittelalter vorstellt. Über diesesn Wassergraben führen fünf verschiedene Brücke.

Weil in diesem Viertel eines der wichtigsten militärischen Stützpunkte des Landes liegt, ist die ummauerte Stadt nur von einer Seite für ausländische Staatsangehörige zugänglich. Meinen eigentlich Palastbesuch musste ich somit verschieben – und auf Grund des Starkregens am nächsten Tag ganz absagen.

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Goldschmiede, Holzschnitzer & Steinhauer

Mandalay ist auch bekannt für verschiedene Handarbeiten, die man als Tourist besuchen kann – und sich mit Souvenirs eindecken kann.

Die manuelle Verarbeitung von Gold zu Blattgold kann man in verschiedenen Schauwerkstätten beobachten. Da sieht man, wie junge Männer mit kiloschweren Hammer das Gold zu feinen Blättchen verarbeiten. Dieses Blattgold wird dann in der Regel für die Pagoden, Buddha-Statuen und sonstige goldige Skulpturen verwendet.

Ganze Stadtviertel sind den Holzschnitzer und Steinhauer gewidmet. Diese verarbeiten die Grundmaterialen ebenfalls auf sehr fachmännischer Art, und meist auch für religiöse Zwecken (die Buddha-Statuen seien jetzt hier mal als einziges Beispiel erwähnt…). Später auf der Reise habe ich gemerkt, dass diese Schnitzereien von Mandalay im ganzen Land sehr beliebt sind.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Mandalay

Gemeinsam mit einem sehr lustigen und Hip-Hop liebenden Taxi Chauffeur unternahm ich einen Tagesausflug in die Region von Mandalay.

Dabei besuchte ich folgende Ortschaften und Sehenswürdigkeiten:

Sagain Hill

Etwa 25 Kilometer südwestlich von Mandalay, auf der anderen Flussseite, liegt die kleine Stadt Sagain und dessen Hügel Sagain Hill. Hier liegt eine grüne Landschaft, mit hunderten goldenen Pagoden zwischen den Bäumen. Über 600 Tempeln sollten es sein, ich habe sie jedoch nicht nachgezählt. Ein sehr schönes Bild, das schimmernde Gold der Stupas in dieser grüngrauen Landschaft.

Der Hügel ist gut mit dem Taxi befahrbar. Dort befinden sich die U Min Thonze Caves, eine ehemalige Höhle, die nun zu einer Pagode mit 47 Buddhas umfunktioniert wurde.

Unweit davon liegen noch zwei drei verschiedene Tempelanlagen; zum Beispiel die Soon U Ponya Shin Paya, mit bester Weitsicht auf die hügeligen Landschaften.

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Kloster Maha Ganayon Kyaung

Das Kloster in Amarapura, südlich von Mandalay gelegen, ist mit über 1500 Mönche das grösste Kloster des Landes.

Ähnlich wie in Bago, darf ich um 11 Uhr miterleben, wie die Mönche auf ihr Mittagessen geduldig warten und dann beten, bevor sie ihr Essen zu sich nehmen. Im Vergleich zu Bago ist dieses Maha Ganayon Kyaung Kloster ein reines Männerkloster. Und ja, es gibt – auch im Vergleich zu Bago – hier viel mehr Touristen, die diesem täglichen Prozedere beiwohnen.

Dennoch finde ich solche Kloster immer wieder faszinierend, und die Mönche sind ein sehr interessantes Fotosujet.

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U-Bein Brücke

Endlich sehe ich sie mit meinen eigenen Augen: Die U-Bein Brücke, ebenfalls gleich beim Dorf Amapura gelegen. Die (einst) längste, und älteste Teackholzbrücke der Welt. Diese einmalige Holzbrücke überquert auf einer Länge von 1,2 Kilometern den Taungthaman-See.

Die Brücke ist besonders bei den Touristen für die Sonnenuntergang-Stimmung sehr bekannt. Da kann mit sich ein Boot mitsamt Fahrer mieten, um das berühmte Fotomotiv von der Brücke mit untergehender Sonne selber zu machen.

Ich geniesse jedoch lieber einen gemütlichen Spaziergang im Regen. Dieser touristische Hotspot ist irgendwie bezaubernd, egal bei welchem Wetter.

Dank einer langen und interessanten Diskussion mit einer Souvenirverkäufterin erfahre ich jedoch auch die Schattenseiten des Tourismus-Booms: Nur einzelne profitieren vom Aufschwung, die Abfallthematik verschärft sich zunehmend und das traditionelle Handwerk muss aufgegeben werden. Nicht alles ist rosig, wie es scheint – zumindest nicht für alle gleich.

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Weitere Möglichkeiten rund um Mandalay

Aus Zeit- und Motivationsgründen habe ich nicht alle typischen Sehenswürdigkeiten von Mandalay besucht. Wie gesagt, ich habe mich in diese Region nicht wirklich verliebt, und der Regen machte mir zusätzlich einen dicken Strich durch die Rechnung.

Doch folgende Ortschaften können für Touristen jedoch ebenfalls interessant sein – und wer weiss, vielleicht komme ich ja wieder, und dann weiss ich was ich noch zu sehen hätte.

  • Die alte Königsstadt Inwa
  • Das Teakholzkloster Bagaya Kyaung
  • The Queen’s Brick Monastery: Maha Aung Mye Bonzan Kloster

 


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Warst Du auch schon in Mandalay? Liebst Du oder hasst Du diese Stadt eher? Und was hast Du so sonst so auf Deiner Myanmar Reise erlebt? Ich freue mich auf Deinen Kommentar ! 

 

marc

marc

Hallo, ich heisse Marc, und komme aus der Schweiz. Ich reise gerne, ich liebe es Fotos zu knipsen, ich entdecke gerne die Welt - sei es in der Schweiz, in Europa oder in der fernen Welt. "Stets unterwegs" ist mein Motto, und so schreibe ich auf phototraveler.ch über meine Ausflüge, Citytrips und grössere Reisen. Natürlich immer mit Fotos von Landschaften, Städten oder Menschen im Alltag.

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