Rundwanderung Tüfelsschlucht – Allerheiligenberg – Wuesthöchi – Tüfelsschlucht
Wanderung | Hägendorf Tüfelsschlucht – Obere Schlucht – Allerheiligenberg – Wuesthöchi – Fasiswald – Tüfelsschlucht – Hägendorf |
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Distanz | ca. 13 km |
Dauer | ca. 3,5 Stunden (ohne Pausen) |
Höhenmeter | ↗ 633 m & ↘ 633 m |
Anreise | mit öffentlichem Verkehr: Zug nach Hägendorf // mit Auto: Parkplätze hinter dem Coop, gleich bei Tüfelsschlucht-Eingang |
Die Tüfelsschlucht im Kettenjura – ein Tagesausflug für die ganze Familie
Im idyllischen Dorf Hägendorf im Kanton Solothurn, am Jurasüdfuss, ist die Tüfelsschlucht (Teufelsschlucht) ein idealer Tagesausflug für die ganze Familie. Ein Spaziergang entlang dem Cholersbach, durch eine der schönsten Schluchten im Juragebierge.
Der Sartpunkt zur Rundwanderung Tüfelsschlucht liegt praktisch im Dorfkern und ist vom Bahnhof resp. Parkplatz nur einen Katzensprung entfernt.
Die Schlucht ist kostenlos begehbar und bietet mit seinen vielen Feuerstellen tolle Raststellen für das Bräteln einer leckeren Cervelat. Die Kinder können sich im Wald gefahrenlos austoben, am Bachbett im Wasser planschen oder erste Erfahrungen in der Vogelbeobachtung sammeln.
Die Tüfelsschlucht strahlt in den frühsommerlichen Monaten in seinem grünen Glanz. Die farbenfrohe Vielfalt vermittelt ein schüchternes Dschungelgefühl, von wilder und ungezähmter Schönheit. Ja, im direkten Vergleich mit den anderen Schluchten im Juramassiv – sei es die Areuse-Schlucht, die Twannbachschlucht oder die Taubenlochschlucht – muss sich die rund 3 Kilometer lange Tüfelsschlucht durchaus nicht verstecken.
Am vielfältigen Bachverlauf gibt es kleine bis mittelgrosse Wasserfälle zu beobachten. Der Cholersbach bringt sein Wasser durch enge, steilen Schluchtstücke, über glatte, mit Moos bewachsene Felsplatten, vorbei an rauen, eckigen Felsstücke hinunter in das Dorf – wo der Bach durch eine breitere Talsohle ruhig und entspannt seinem Weg folgt. Unterwegs überquert der Spaziergänger insgesamt 32 verschiedene kleine Brücken und Stegen, die zum Teil sehr fotogen in der Landschaft wirken.
Die Geschichte um die Tüfelsschlucht
In der Zeit der Industrialisierung sehnten sich die Menschen vermehrt nach reiner Luft und unberührte Natur – zum Beispiel in Form von Luftkurorte für wohlhabende Menschen. Als die Besitzer des Luftkurorts „Fridau“, oberhalb von Egerkingen, bei der Bürgergemeinde ein Gesuch für einen Wanderweg einreichte, beschloss der Gemeinderat diesem Projekt zuzustimmen. Allerdingst stand für die Behörden die Holznutzung im Vordergrund und liess Strassen und breite Wege zur Holzabfuhr bauen. Seit mehr als 100 Jahren ist dieser Wanderweg als Touristenweg erschlossen, und der Verkehrs- und Verschönerungsverein Olten (VVO) pflegt die Tüfelsschlucht.
Noch zum Namen Tüfelsschlucht, steht auf der Website des VVO: „Die in alten Karten und Dokumenten mit «Teufelsgraben» oder «Cholersbachgraben» bezeichnete Schlucht wurde noch vor ihrer Eröffnung auf Antrag des Oltner Arztes Dr. Christen in «Teufelsschlucht» umbenannt. Ab 1955 verwendet die Landeskarte der Schweiz die ortsüblichen Mundartbegriffe. Seither gilt für die Schlucht die Schreibung «Tüfelsschlucht».„
Rundwanderung Richtung Belchenflue: Allerheiligenberg & Wuesthöchi
Nach dem Durchqueren des saftgrünen unteren Teils der Teufelsschlucht, überqueren wir die Verkehrsstrasse, folgen wir den Wegweisern „Belchenflue“ und nehmen den etwas steileren Aufstieg entlang der Oberen Schlucht in Angriff. Hier ist heute das Bachbett ausgetrocknet, und ich könnte mir vorstellen, dass in diesem Teil der Oberen Schlucht nur Wasser nach grösseren Niederschläge hinunter fliesst.
Relativ gegen Schluss der Oberen Tüfelsschlucht erblicken wir von weitem die Siedlungsgruppe auf dem Allerheiligenberg. Hier befindet sich auch das Bergrestaurant Allerheiligenberg, welches momentan aufgrund der Corona-Situation doch leider geschlossen hat. So gönnen wir uns Kaffee & Kuchen ein anderes Mal… und marschieren vorbei an die breitausgelegte Altersresidenz weiter Richtung Belchenlue.
Ab hier geht es durch den frühlingshaften Wald, der in dieser Jahreszeit ein grüner Teppich von Bärlauch vorzuweisen hat. Bei der Abzweigung Weusthöchi, am höchsten Punkt des Tages, gönnen wir uns an der Sonne eine kleine Mittagspause.
Von hier aus hätte man noch gut 30 Minuten und 150 Meter Aufstieg zur Belchenflue, der markante Berggipfel von der Jurakette auf 1099 Meter über Meer. Wir verzichten jedoch auf diese Alternativroute und wandern via die Höfe Wuesthof und Fasiswald wieder hinunter in Richtung Tüfelsschlucht.
Weitere Schluchtenwanderungen in der Schweiz
Gorges de l’Areuse zwischen Boudry und Noiraigue (NE)
Aareschlucht bei Meiringen (BE)
Twannbachschlucht zwischen Magglingen und Twann (BE)
Taubenlochschlucht bei Bözingen (BE)