Aktive Vulkanlandschaft im Norden von Island
Eines meiner vielen Highlights während meiner Island-Rundreise im Sommer 2018 war sicherlich die Vulkanlandschaft von Hverir im Norden von Island, mit unglaublichen Landschaften mit dampfender Erdoberfläche, okrafarbene Hügel, brodelnde Schlammtöpfe.
Der Grund für diese Landschaft ist Námafjall, ein aktiver Vulkan, wenige Kilometern vom Mývatn See östlich entfernt. An seinem Fuss liegen verschiedene Hochtemperaturgebiete, so auch das Gebiet namens Hverarönd (kurz: Hverir).
Die weite sandartige Ebene, die ockerfarbene Umgebung, die dampfende Schlammtöpfe, der beissende schwefelartige Geruch, die feinen Nebelschwaden über der Erdoberfläche…schon auf der Fahrt über den Námaskarð Pass auf der Ringstrasse nach Hverir zeigt sich die vulkanische Aktivität der Region auf eine vielseitige Art und Weise. Diese einzigartigen Landschaftsbilder, diese sehr spezielle Atmosphäre: Wären da nicht andere Touristen ebenfalls vor Ort gewesen, hätte ich mir durchaus vorstellen können, ich sei gerade auf dem Mond.
In diesen Hochtemperaturgebieten gibt es sogenannte Solfataren: Stellen, an denen Wasserdampf, Schwefelwasserstoff, elementarer Schwefel und andere Mineralien aus der Erde austreten. Zudem findet man auch zahlreiche, langsam oder heftig kochende Schlammtöpfe und Fumarolen. Hier raucht es aus dem Boden, da sehen Bodenoberflächen erodiert aus, dort stinkt es nach Schwefel.
Mondlandschaft Hverir als touristischer Hotspot von Island
Wie eigentlich schon im Voraus erwartet, waren wir beim Besuch von Hverir nicht ganz alleine: Die einzigartige Mondlandschaft zieht die Touristen in Scharen an, insbesondere wenn man diese Sehenswürdigkeit (wie wir) tagsüber besuchen will. Wer diese Landschaft für sich alleine will, muss die frühen oder späteren Tagesstunden in Betracht ziehen.
So stehen bei unserer Aknunft auf dem Parkplatz nebst den vielen Mietautos auch einige Touristenbusse, welche ältere Tagesausflüger direkt von ihrem Hotel zu diesm Thermalgebiet bringen. Dabei ist nicht selten ein Naserümpfen bei den Aussteigenden zu beobachten: Der starke Schwefelgeruch erinnert an faule Eier und ist daher für viele eher unangenehm…
Schwefelquelle für die Hertellung von Schiesspulver
Wusstest Du, dass solche Hochthermalgebiete eine ideale Schwefelquelle sind und daher für die Herstellung von Schiesspulver interessant sind? So wurde hier in der Region seit dem Mittelalter bis ins späte 19. Jahrhundert der elementare Schwefel abgebaut und über den Hafenort Húsavík exportiert.
Weitere Sehenswürdigkeiten im Norden von Island
Vulkan Námafjall & Geothermalkraftwerk Bjarnarflag
Die Ausprägungen des aktiven Vulkans auf dem Namafjall Bergrücken bietet die idealen Voraussetzung zur Energiegewinnung. So befindet sich hier in der Region das erste Geothermalkraftwerk von Island namens Bjarnarflag. Dieses Kraftwertk liegt an einem türkisblauen See, in dem man früher baden konnte und die warme Wassertemperatur geniessen konnte. Mittlerweiche sind die Temperaturen dafür aber zu hoch und das Baden ist strengstens verboten.
Kratersee Viti
Unweit vom Thermalgebiet Hverir befindet sich der Kratersee Viti. Die verschiedenen blauen Farben der Wasseroberfläche allein mach den Abstecher dorthin wett – vorallem auch weil ein netter Wanderweg um den Kratersee herumführt. So kriegst Du eine schöne Sicht auf den See.
Myvatn-See
Die Region um den Myvatn-See hat so einiges an möglichen Ausflügen zu bieten: Verschiedene Wasserfälle (z.B. Dettifoss), die Grotten von Grjotagjá oder die Stadt Akureyri. Und natürlich ist der See selber eine kleines Paradies für die Erholung.
Scheinbar ist die Region auch im Winter toll zu erkunden: Die Gegend um den Myvatn im Winter – lohnt es sich? (reisewut.com)